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Sich wieder über die alltäglichen Dinge freuen können, dafür bin ich dankbar.

Ukrainische und russische Werke bei Konzert im Sigma-Zentrum

Frau Lisa Maria Schachtschneider erweckte am internationalen Tag der psychischen Gesundheit mit einem fulminanten Programm den Kawai-Flügel der Klinik aus dem Corona-bedingten Winterschlaf. Unter der Überschrift „No war“ moderierte sie ihr, der aktuellen politischen Situation angepasstes, Programm mit einer Komposition eines ukrainischen Komponisten (Viktor Kosenko) und eines russischen Komponisten (Sergei Rachmaninow). Beide Nationen haben einige der größten Komponisten und auch Pianisten hervorgebracht. Dabei wies sie auch darauf hin, dass Sanktionen des Westens ungerechte Folgen für ihr befreundete russische Musiker*innen hätten, selbst wenn diese sich offen gegen den Krieg gegen die Ukraine ausgesprochen haben. Die 24 abwechslungsreichen Kinderstücke von Kosenko, die als eine Art Klavierschule zur Übung verschiedener technischer Herausforderungen komponiert wurden, boten verschiedenste Charakter- und Stimmungsbilder, die mit großer technischer Perfektion dargeboten wurden. Frühe traumatische Erfahrungen des jungen Rachmaninow mögen zu den bedrückend düsteren Elementen der 2. Sonate mit absteigenden Ton-Bewegungen beigetragen haben. Rachmaninow hat vermutlich an einer manisch-depressiven Erkrankung gelitten. Lisa Maria Schachtschneider zeichnete die emotionalen Ausbrüche und Abstürze tief empfindend nach und meisterte die enormen technischen Schwierigkeiten dieses Ausnahmewerks mit Bravour, was ihr viel Beifall einbrachte.

Die in der Schweiz lebende Pianistin machte 2021 durch eine CD-Veröffentlichung zum Thema Frauen in der Musik auf sich aufmerksam. So spielte sie als Zugabe den 1. Satz einer Sonate von Tatjana Komarova, einer russischen Komponistin, die in Berlin lebt. Das Konzert wurde als 2. Konzert in diesem Jahr nach dem Harfenkonzert mit Silke Aichhorn im Innenhof der Klinik von Patient*innen Mitarbeiter*innen und einigen externen Gästen erneut sehr positiv aufgenommen. Der ärztliche Direktor Prof. Bielitz zeigte sich erfreut, dass nach langer Corona-Pause auch hier langsam wieder Normalität einzieht. Wir dürfen auf weitere Konzerte gespannt sein.

Vielen Dank seitens der Klinik auch an Dr. Fischer für die Organisation und den Konzertbericht.