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Sich wieder über die alltäglichen Dinge freuen können, dafür bin ich dankbar.

Berufsbilder im Sigma-Zentrum: Sporttherapeut

Sporttherapeut Dr. phil. Michael Helm im Interview

Als Sporttherapeut hilft Dr. phil. Michael Helm Patienten, psychische, körperliche oder soziale Beeinträchtigungen mithilfe von Sport zu überwinden.

Sie haben erfolgreich in Sportwissenschaften promoviert – was ist die Kernaussage Ihrer Doktorarbeit?
Untersucht habe ich das Verhalten von Muskeln, Sehnen und Gelenken des Menschen bei bestimmten Sprungmustern („Drop Jumps“). Ich konnte zeigen, dass der Bewegungsapparat beim Sprung aus unbekannter Höhe oder auf unbekannten Untergrund unerwartet auftretende Kräfte abdämpft, indem der Muskel-Sehnen-Komplex „weicher“ wird. Zwar wird die Sprungleistung dadurch geringer, jedoch auch das Verletzungsrisiko minimiert.

Was kann ein Patient erwarten, wenn er zu Ihnen in die Einzeltherapie kommt?
In der Therapie geht es vor allem darum, das Bewusstsein für den eigenen Körper wieder zu schulen und Freude und Interesse an Körperbewegungen zu wecken. Ein bedeutsamer Teil dabei ist es, dem Patienten Vertrauen in die eigenen Kräfte zu geben, damit er wieder selbstständiger im Alltag handeln kann. Mir ist wichtig, dass die Sporttherapie sich an den individuellen Bedürfnissen der Patienten orientiert und der Inhalt der Therapiestunden gemeinsam erarbeitet wird. Der Patient hat in der Sporttherapie die Möglichkeit, verschiedene neue oder bekannte Sportarten auszuprobieren (z. B. Boxen, Yoga, Badminton, Walking, u.v.m.) und mit dem vielseitigen Equipment kreative Therapiestunden zu erleben.

Welche Aufgabenschwerpunkte haben Sie als Sporttherapeut?
Als Sporttherapeut ist meine Aufgabe sowohl die Durchführung der Therapieeinheiten als auch das Reflektieren über das Verhalten der Patienten in den Therapiestunden mit den therapeutischen und ärztlichen Kollegen in täglichen Treffen im multiprofessionellen Team.

  • Einzeltherapiestunden: individuell und gemeinsam gestaltet
  • Gruppentherapie:
    • Sporttherapie für Schmerzpatienten
    • Aquasport
    • Sporttherapie für „Youngsters“
    • In Vertretung: Walking, Zirkeltraining, Rückentraining
  • Geräteeinweisung

Worin sehen Sie die Ziele der Sporttherapie?
Sport und Bewegung sind erwiesenermaßen sehr wirkungsvolle Methoden, um Selbstwirksamkeit und Wohlbefinden zu steigern und Stress abzubauen. Sie sind daher wichtige Ressourcen, auf die in psychischen Belastungssituationen zurückgegriffen werden kann. Wer sich bewegt, ist ausgeglichener und zufriedener. Deshalb ist mein langfristiges Ziel, die Patienten bei der Entwicklung eines eigenen gesunden Bewegungslebensstils zu unterstützen, der als positive Ressource in den Alltag übertragen wird. Hierfür erarbeiten wir gemeinsam einen „Handwerkskoffer“ mit individuell angepassten Übungen. Dazu gehört für mich auch, Wissen zum Thema Bewegung und Training mitzugeben.