Skip to main content
Mich wieder mit klarem Kopf auf die Partnerschaft konzentrieren zu können, das war das größte Geschenk.

Psyche und Sexualität

Von: Dr. Daniela Wetzel-Richter | 09.09.2013

  • „Seit es mir so schlecht geht, habe ich keinerlei Interesse mehr an Sexualität.“
  • „Seit ich die Antidepressiva nehme, habe ich Potenzprobleme.“
  • „Ich habe Schlimmes erlebt, Sex interessiert mich nicht. Ich lasse mich nur meinem Partner zuliebe darauf ein.“

50 % aller depressiven Patienten haben Sexualstörungen [1]. Libidoverlust und Potenzstörungen bessern sich im Rahmen der Therapie der Depression, sofern sie keine somatische Ursache haben. Sexsucht z. B. kann ein Ausdruck psychischer Unausgeglichenheit sein und tritt teils auf, um depressive Gefühle abzuwehren. Ejaculatio präcox ist eine der häufigsten Sexualstörungen des Mannes und wird aus Scham selten thematisiert [3].

Häufig wird durch die Sexualstörung die Partnerschaft stark belastet. Kommunikation über das Mangelerleben seiner Selbst ist für den Depressiven schwierig. Durch unausgesprochene Bedürfnisse und ängstliche Vermeidung des Themas Sexualität werden häufig auch Zärtlichkeiten vermieden. Sexualstörungen treten häufig als Folge von Traumfolgestörungen auf (z. B. sexueller Missbrauch) [5]. Sexualität wird oft vermieden und dadurch die Partnerschaft weiter belastet.

Psychische wie somatische Ursachen können erfolgreich behandelt werden. Bei posttraumatischen Belastungsstörungen kann der Psychotherapie auch eine Behandlung der Sexualstörung z. B. mittels und Paartherapie oder Sexualtherapie efolgen.

Psychopharmaka, vor allem Antidepressiva können zur Verschlechterung der Sexualstörung mit beitragen [2]. Hier bedarf es einer der Störung spezifisch angepassten psychopharmakologischen Behandlung. Zudem werden nach neusten Erkenntnissen auch die somatischen Medikamente z. B. Blutdruckmedikation bezüglich der Sexualstörung optimiert. Hier ist die Beratung und Informationsweitergabe an den Patienten besonders wichtig [4].

 

Wir bieten im Sigma-Zentrum folgende Diagnostik und Therapie:

Diagnostik:

  • Somatische Abklärung von Laborparametern (z. B. Hormonlabor, Herz-Kreislauf-Risikofaktoren)
  • Urologische Untersuchung in Kooperation mit niedergelassenen Urologen
  • Gynäkologische Untersuchung in Kooperation mit niedergelassenen Gynäkologen
  • Sexualmedizinische Diagnostik

Therapie:

  • Sexualtherapie, Paartherapie,
  • pharmakologische Therapie
  • Optimierung der Psychopharmaka und der allgemeinen pharmakologischen Medikation
  • Ggf. Traumatherapie, z. B. EMDR, PITT nach Reddemann u.a.
  • Multimodale Psychotherapie mit verbalen und nonverbalen Verfahren

Literatur:

  1. Montorsi, P. 2004 J Sexual Medicine 1 Sup1/73
  2. Curr med Res Opin 2003 19(2):114-124)
  3. NEJM 2007; 357:762-774
  4. Circulation 2012, 125:1058-1072
  5. Hoyer Verhaltenstherapie 2009;19:000-000

 

Dr. med. Daniela Wetzel-Richter
Fachärztin für Allgemeinmedizin,
Psychotherapie, Sexualmedizin, Ernährungsmedizin