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Sich wieder über die alltäglichen Dinge freuen können, dafür bin ich dankbar.

„Das Leben zurückerobern“

Therapie von Traumafolgestörungen im Sigma-Zentrum

Mit dem jüngsten Abzug sollte der Afghanistan-Auslandseinsatz der Bundeswehr eigentlich abgeschlossen sein. Doch bei traumatisierten Veteranen werden durch die aktuellen Bilder wieder alte Wunden aufgerissen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums steigt die Zahl der traumatisierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die einsatzbedingt in psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung müssen, kontinuierlich. Wurden im Jahr 2013 noch 602 traumatisierte Soldatinnen und Soldaten psychiatrisch behandelt, waren es 2019 bereits 1.006 und 2020 schon 1.116 Einsatzkräfte mit steigender Tendenz in 2021. Das bereits vor 20 Jahren entwickelte Behandlungskonzept zur Diagnostik und Therapie der "Posttraumatischen Belastungsstörung" (PTBS) hat sich im Sigma-Zentrum in der Praxis bewährt und wurde jetzt auf Basis der neuesten Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde auf die Bedürfnisse von Betroffenen angepasst.

Wenn ein Mensch etwas erlebt, das seine Anpassungs- und Bewältigungsstrategien überfordert, wird automatisch sein Stress-System aktiviert. Entsprechende Gefühle, Gedanken und körperliche Reaktionen stellen eine natürliche und menschliche Reaktion auf extreme Belastungen dar. Bei einer "Posttraumatischen Belastungsstörung" (PTBS) dauern die seelischen Schmerzen an – oft über Jahre und Jahrzehnte – und ziehen massive, z.T. auch akute Symptome nach sich wie z. B. Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten, Desorientierung in bestimmten Situationen (Dissoziation), Rückzug, innere und äußere Unruhe. Die Symptome deuten darauf hin, dass der Patient das traumatische Erlebnis noch nicht verarbeitet hat, immer wieder ein Gefühl der Gefahr wahrnimmt und Teile und Sequenzen des Erlebnisses immer wieder erlebt. Bei der Behandlung von Traumafolgestörungen geht es darum, dass die betroffene Person darin unterstützt wird, das traumatische Geschehen zu verarbeiten, damit es integriert werden kann und somit zur Erinnerung wird. Das mehrstufige Behandlungskonzept des Sigma-Zentrums besteht in der Regel aus mindestens zwei 50-minütigen Einzelgesprächen pro Woche, zwei Sitzungen intensiver Körperpsychotherapie, der Teilnahme an der speziell für traumatisierte Menschen konzipierten Stabilisierungsgruppe, fakultativ der Teilnahme an Gestaltungstherapie, Musiktherapie, Tanz- und Bewegungstherapie und an Entspannungsverfahren.

Fundament des mehrstufigen Behandlungskonzeptes im Sigma-Zentrum Bad Säckingen ist der Ansatz, dass die Traumabehandlung so dosiert wird, dass die mentale Verarbeitungsleistung des Patienten nicht überschritten wird. Das Therapieziel ist erreicht, wenn Betroffene in der Erinnerung an das Trauma nicht mehr überwältigt werden und sie das Trauma „hinter sich“ lassen können. „Die Erfahrung zeigt, dass der Patient durch Therapie schließlich sein Leben wieder selbstbestimmt zurückerobern kann“, erläutert Prof. Dr. Christoph Bielitz, Ärztlicher Direktor des Sigma-Zentrums Bad Säckingen und ergänzt: „Das Sigma-Konzept unterstützt den Patienten, das Trauma zum Teil der individuellen Vergangenheit werden zu lassen und nicht mehr zum bestimmende Faktor der Gegenwart.“

 

Eine telefonische Trauma-Sprechstunde bietet die Psychotraumatologin Frau Dr. med. Maria Geisler jeden Donnerstag von 16:30 bis 18:00 Uhr an.
Tel. für Patienten: +49 7761 5566-0
Tel. für einweisende Ärzte: +49 7761 5566-300
Ihre Fragen können Sie gerne auch per E-Mail senden.

 

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